# Das vergessene Grab ## Kapitel 1: Der geheimnisvolle Grabstein Der Nebel hing schwer über dem alten Friedhof von London, als Sherlock Holmes und Dr. Watson durch das schmiedeeiserne Tor traten. Die Laternen, die den Weg säumten, warfen fahle Schatten auf die verfallenen Grabsteine, die sich wie stumme Wächter in die Dunkelheit duckten. Die Luft war erfüllt von einem Gemisch aus Moder und der kühlen Feuchtigkeit des Abends. Lady Elizabeth Harrington wartete bereits auf sie. Sie war eine elegant gekleidete Frau, deren Gesicht im Schein der Laterne einen Ausdruck von Sorge und Ungeduld zugleich zeigte. Neben ihr stand Inspektor Lestrade, dessen Miene wie immer eine Mischung aus Skepsis und professioneller Distanz widerspiegelte. "Ah, Holmes, Watson, wie gut, dass Sie gekommen sind", begrüßte Lady Harrington sie. Ihre Stimme zitterte leicht, was ihre Nervosität verriet. "Ich weiß, es klingt seltsam, aber dieser Grabstein... etwas stimmt nicht damit." Holmes nickte knapp und wandte sich dem Grabstein zu, der am Ende eines übergewucherten Pfades stand. Er war neu und schien aus einem dunklen, fast schwarzen Marmor gefertigt zu sein. Die Inschrift war königlich und elegant, die Buchstaben tief in den Stein gemeißelt. "Ein beeindruckendes Stück Arbeit", murmelte Holmes, während er den Stein untersuchte. "Aber Sie haben recht, Lady Harrington. Dieser Stein passt nicht hierher." Watson trat näher und betrachtete den Grabstein. "Was meinen Sie damit, Holmes?" Holmes deutete auf die umliegenden Gräber. "Sehen Sie sich die anderen Steine an, Watson. Sie sind alt, verwittert, einige sogar zerbrochen. Dieser hier ist neu, fast unberührt. Und die Inschrift... sie erwähnt keine Namen, keine Daten. nur eine merkwürdige Inschrift." "Ein Grab ohne Namen, das ist ungewöhnlich", pflichtete Watson ihm bei. Lady Harrington nickte. "Ich habe Inspektor Lestrade gerufen, weil ich dachte, es könnte ein Verbrechen sein. Aber er konnte nichts finden. Dann habe ich an Sie gedacht, Mr. Holmes. Sie haben einen Ruf, solche Rätsel zu lösen." Holmes lächelte dünn. "Nun, Lady Harrington, wir werden sehen, ob wir Licht in diese Angelegenheit bringen können. Dr. Watson, was sagen Sie dazu?" Watson beugte sich vor und las die Inschrift laut vor. "Hier ruht ein vergessener Geist, der auf Erlösung wartet. Ein Grab für die, die niemals Ruhe finden." Holmes runzelte die Stirn. "Ein Grab für die, die niemals Ruhe finden. Das klingt fast wie ein Fluch." Lestrade schnaubte. "Flüche sind nichts als Aberglauben, Holmes. Ich bin hier, um Fakten zu suchen, keine Geistergeschichten." "Natürlich, Inspektor", erwiderte Holmes gelassen. "Aber manchmal sind die Fakten selbst am meisten wie Geister – schwer zu fassen und doch allgegenwärtig." Holmes begann, den Boden um den Grabstein herum abzusuchen. Er kniete nieder und strich mit den Händen über die Erde, während Watson ihm zusah. "Holmes, was genau suchen Sie?" "Jeden Hinweis, den wir finden können", antwortete Holmes. "Ein Grabstein wie dieser, der so offensichtlich nicht hierher passt, hat eine Geschichte. Und Geschichten hinterlassen immer Spuren." Nach einigen Minuten stand Holmes auf und klopfte sich den Staub von den Händen. "Ich denke, wir haben genug gesehen. Lady Harrington, Inspektor Lestrade, wir werden die Geschichte dieses Grabsteins erforschen. Ich denke, wir werden herausfinden, warum er hier steht." Lady Harrington atmete erleichtert auf. "Vielen Dank, Mr. Holmes. Ich hoffe, Sie können das Rätsel lösen." "Das hoffe ich auch", sagte Holmes und wandte sich zum Gehen. "Dr. Watson, wir haben Arbeit zu tun." --- Am nächsten Morgen saß Holmes in seinem Arbeitszimmer in der Baker Street und blätterte durch alte Aufzeichnungen und Dokumente. Watson, der in einem Sessel am Fenster saß, beobachtete ihn mit einer Mischung aus Bewunderung und Sorge. "Holmes, sind Sie sicher, dass wir da nicht in etwas Übernatürliches hineingeraten?" fragte Watson schließlich. Holmes blickte auf und lächelte leicht. "Watson, Sie wissen, dass ich an die Wissenschaft und die Logik glaube. Aber es gibt Dinge, die selbst die Wissenschaft nicht erklären kann. Diese Inschrift... sie deutet auf etwas viel Tieferes hin. Etwas, das möglicherweise in der Geschichte unserer Stadt verloren gegangen ist." Watson seufzte. "Ich hoffe, Sie haben recht, Holmes. Aber wenn es wirklich ein Fluch ist... wie können wir dann dagegen ankämpfen?" Holmes legte die Dokumente beiseite und stand auf. "Wir werden die Geschichte dieses Grabsteins erforschen, Watson. Und wenn wir das tun, werden wir herausfinden, ob es wirklich ein Fluch ist oder nur ein sorgfältig geplanter Plan." --- Die Tage vergingen, und Holmes und Watson tauchten tief in die Geschichte des Friedhofes ein. Sie besuchten alte Archive, sprachen mit Historikern und durchforsteten verstaubte Bücher. Schließlich führten sie ihre Suche zu einer alten Bibliothek in London, die für ihre Sammlung seltener und verbotener Bücher bekannt war. Die Bibliothek war ein Labyrinth aus düsteren Gängen und hohen Regalen, die bis zur Decke mit Büchern gefüllt waren. Der Geruch von altem Papier und Leder hing in der Luft, und das einzige Geräusch war das gelegentliche Rascheln von Seiten. Holmes und Watson durchsuchten die Regale, ihre Augen scannen die Titel der Bücher. Schließlich fanden sie, wonach sie suchten: ein altes, in Leder gebundenes Buch mit vergoldeten Buchstaben, das nur schwer zu entziffern war. "Das könnte es sein, Watson", sagte Holmes und zog das Buch vorsichtig aus dem Regal. "Dieses Buch enthält alte Legenden und Geschichten, die fast vergessen sind. Vielleicht finden wir hier die Antworten, die wir suchen." Watson nickte und öffnete das Buch. Die Seiten waren zart und brüchig, und die Tinte war verblasst. Aber die Worte waren immer noch lesbar. "Hier steht etwas über ein vergessenes Grab", sagte Watson und las laut vor. "Ein Grab, das auf einem alten Friedhof in London liegt. Es soll ein Fluch darauf ruhen, und nur diejenigen, die das Rätsel lösen, können den Fluch brechen." Holmes nickte. "Das klingt vielversprechend. Aber wir müssen vorsichtig sein, Watson. Diese alten Geschichten sind oft gefährlich." --- Die beiden Männer verließen die Bibliothek mit einem Gefühl der Erregung und der Sorge. Sie wussten, dass sie auf der richtigen Spur waren, aber sie wussten auch, dass sie in ein Netz aus Geheimnissen und Gefahren eintauchten, das sie nie zuvor betreten hatten. Als sie die Bibliothek verließen, fühlte Holmes einen kalten Hauch im Nacken. Er blickte sich um und sah, wie sich der Nebel dichter um sie herümschlang. Es war, als ob die Stadt selbst sie warnte, dass sie auf dem richtigen Weg waren, aber dass der Weg gefährlich sein würde. "Holmes, sind Sie sicher, dass wir das tun sollten?" fragte Watson, als sie die Bibliothek verließen. Holmes blickte ihn an und lächelte. "Watson, wir sind schon viel weiter gegangen. Wir werden das Rätsel lösen, und wir werden die Wahrheit finden. Egal, was es kostet." --- Die beiden Männer kehrten zum Friedhof zurück, ihre Schritte schwer und bestimmt. Der Nebel hatte sich gelichtet, und die Laternen warfen ein helles Licht auf den Weg. Sie standen vor dem Grabstein und betrachteten ihn mit neuen Augen. "Holmes, was denken Sie?" fragte Watson. Holmes antwortete nicht sofort. Stattdessen kniete er nieder und strich mit den Händen über den Stein. Er schloss die Augen und schien zu lauschen, als ob der Stein selbst ihm etwas sagen könnte. "Holmes?" wiederholte Watson, seine Stimme voller Sorge. Holmes öffnete die Augen und stand auf. "Wir sind auf dem richtigen Weg, Watson. Aber es gibt noch viel zu tun. Wir müssen weiter graben, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne." Watson nickte. "Also, was als nächstes?" Holmes blickte in die Dunkelheit und lächelte. "Als nächstes, Watson, werden wir die Wahrheit ausgraben. Und wir werden das Rätsel lösen." ## Kapitel 2: Die alte Bibliothek Die Straßen Londons waren feucht und rutschig, als Sherlock Holmes und Dr. Watson sich auf den Weg zur alten Bibliothek machten. Der Himmel hing schwer und grau über ihnen, und die Luft war erfüllt vom Duft nach Regen und alten Steinen. Holmes, mit seiner typischen, zielstrebigen Haltung, führte den Weg an, während Watson ihm mit einem Gemisch aus Neugier und Sorge folgte. Die Bibliothek war ein imposantes Gebäude, dessen Steinfassaden von der Zeit gezeichnet waren. Die schweren Eichentüren öffneten sich knarrend, als Holmes sie aufstieß, und sie traten in die düstere, staubige Halle. Der Geruch von altem Papier und Leder hing schwer in der Luft, und das einzige Geräusch war das leise Rascheln von Seiten, als sie durch die Gänge gingen. Holmes begann sofort, die Regale zu durchsuchen, seine Augen suchten nach irgendetwas, das ihr Rätsel weiterführen könnte. Watson hingegen blieb zurück und ließ seinen Blick über die unzähligen Reihen von Büchern schweifen. Die Bibliothek war ein Labyrinth der Geschichte, und er konnte nicht umhin, sich von der Atmosphäre verzaubern zu lassen. "Holmes, ich frage mich, ob wir hier wirklich etwas finden werden," bemerkte Watson, während er die Titel der Bücher las. "Diese Bibliothek scheint seit Jahrhunderten unberührt zu sein." Holmes antwortete, ohne sich umzudrehen. "Genau das ist der Punkt, Watson. Man findet oft die besten Geheimnisse an Orten, die seit Jahrhunderten unbeachtet bleiben." Nach Stunden der unermüdlichen Suche entdeckten sie schließlich eine verstaubte Ecke, die von den meisten Besuchern übersehen wurde. Holmes' scharfe Augen erkannten etwas Ungewöhnliches an den Büchern, die dort standen. Sie waren nicht gleichmäßig ausgerichtet, und einige schienen tiefer in das Regal geschoben zu sein. "Watson, helfen Sie mir," sagte Holmes und begann, die Bücher vorsichtig herauszunehmen. Hinter den Büchern kam eine verborgene Tür zum Vorschein, die in die Wand eingelassen war. Holmes zog an einem kleinen Hebel, und die Tür öffnete sich mit einem leisen Quietschen. Die verborgene Kammer war klein und dunkel, nur durch ein schmales Fenster erhellt, das hoch oben in der Wand saß. In der Kammer befanden sich alte Schriften, die auf einem Holztisch lagen. Holmes begann, die Schriften durchzublättern, während Watson über seine Schulter blickte. "Diese Schriften sind alt," sagte Holmes, seine Stimme voller Ehrfurcht. "Sie scheinen Rituale zu beschreiben, die seit Jahrhunderten praktiziert werden." Watson runzelte die Stirn. "Rituale? Was für Rituale?" Holmes antwortete, ohne aufzusehen. "Okkulte Rituale. Sie deuten auf einen Kult hin, der tief in der Geschichte dieser Stadt verwurzelt ist." Watson schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht glauben, dass solche Dinge tatsächlich existieren. Es klingt, als ob wir in die Welt der Mythen und Legenden eintauchen." Holmes lächelte schwach. "Die Welt ist voller Geheimnisse, Watson. Und oft sind die seltsamsten Geschichten diejenigen, die uns am nächsten liegen." Während sie weiter in den Schriften forschten, entdeckten sie Hinweise darauf, dass der Kult eng mit der Geschichte der Stadt verbunden war. Es schien, als ob das Ritual, das sie beschrieben, eine Rolle in der Gründung von London gespielt hatte. Holmes war fasziniert von den Entdeckungen, während Watson zunehmend skeptischer wurde. Plötzlich hielt Holmes inne und zog eine kleine, verschlossene Kapsel aus den Schriften. "Watson, sehen Sie sich das an. Es scheint, als ob diese Kapsel eine verschlüsselte Nachricht enthält." Watson beobachtete, wie Holmes die Kapsel vorsichtig öffnete und eine kleine Rolle Pergament herausholte. Die Nachricht war in verschlüsselter Sprache verfasst, aber Holmes teilte Watson mit, dass er sie entschlüsseln konnte. "Die Nachricht stammt von Professor Moriarty," sagte Holmes, seine Stimme kalt. "Er scheint uns auf eine neue Spur zu führen. Es scheint, als ob das nächste Ritual in wenigen Tagen stattfinden wird." Watson runzelte die Stirn. "Warum sollte Moriarty uns helfen?" Holmes lächelte geheimnisvoll. "Das ist das Schönste an unserem Spiel, Watson. Oft sind die Grenzen zwischen Freund und Feind nicht so klar, wie sie scheinen." Holmes begann, die verschlüsselte Nachricht zu entschlüsseln, während Watson über die möglichen Implikationen nachdachte. Die Entdeckung der verborgene Kammer und der okkulten Rituale hatte ihre Untersuchung in eine neue Richtung gelenkt. Sie wussten, dass sie sich auf gefährlichem Boden bewegten, aber die Möglichkeit, die Wahrheit hinter dem Grabstein zu enthüllen, war eine Verlockung, der sie nicht widerstehen konnten. Holmes und Watson verließen die Bibliothek, ihre Köpfe voller neuer Fragen und Entdeckungen. Sie wussten, dass sie sich auf ein Rennen gegen die Zeit vorbereiten mussten. Das nächste Ritual würde in wenigen Tagen stattfinden, und sie mussten bereit sein, um die Wahrheit zu enthüllen, bevor es zu spät war. ## Kapitel 3: Das wiedererwachte Ritual Die Dunkelheit der Nacht hüllte London in einen dunklen Mantel, als Sherlock Holmes und Dr. Watson den geheimnisvollen Ort am Stadtrand erreichten. Ein unheimlicher Nebel lag über der Stadt, der die Luft feucht und schwer machte. Holmes führte den Weg, seine Schritte fest und entschlossen, während Watson ihm in einigem Abstand folgte, die Hand an seiner Pistole. Sie wussten, dass sie sich auf gefährlichem Territorium befanden, doch die Entschlossenheit, das Ritual zu unterbrechen, trieb sie voran. Am Rand des Waldes angekommen, hielten sie inne. Holmes zog eine Taschenlampe aus seinem Mantel und leuchtete in die Dunkelheit. Die Strahlen der Lampe fielen auf eine alte Ruine, die sich in den Schatten verbarg. Ein Gebäude, das einst groß und imposant gewesen sein musste, nun aber von Efeu und Vergessenheit überwuchert war. "Hier muss es sein," flüsterte Holmes, seine Augen funkelten im Licht der Lampe. "Die Hinweise waren klar. Moriarty hat uns nicht ohne Grund hierher geführt." Watson nickte zustimmend, doch seine Skepsis war unverkennbar. "Und was, wenn es eine Falle ist? Moriarty hat uns sicher nicht aus reiner Freundlichkeit geholfen." Holmes lächelte dünn. "Das wird sich zeigen, mein Freund. Aber wir müssen handeln, bevor es zu spät ist." Vorsichtig schlichen sie sich an die Ruine heran, jeder Schritt sorgfältig gesetzt, um kein Geräusch zu verursachen. Die Steinmauern waren von Moos bedeckt und die Fenster leer und düster. Als sie die Tür erreichten, war sie nur angelehnt, als würde sie sie erwarten. Holmes drückte die Tür langsam auf, die Angeln quietschten leise. Der Raum dahinter war dunkel, doch die Schatten waren durchzogen von einem diffusen, flackernden Licht, das aus einem tiefer gelegenen Raum zu kommen schien. "Bleiben Sie wachsam, Watson," flüsterte Holmes, als sie die Treppe hinabstiegen. "Wir wissen nicht, was uns erwartet." Die Treppe führte sie in einen großen, hallenden Raum, der von Fackeln erleuchtet wurde. In der Mitte stand ein steinerner Altar, auf dem verschiedene okkulte Symbole eingraviert waren. Um den Altar herum hatten sich mehrere Gestalten in langen, dunklen Roben versammelt, die Gesichter verborgen hinter Masken. "Es ist an der Zeit," ertönte eine Stimme, die ihnen nur allzu bekannt war. Professor Moriarty trat aus den Schatten, seine Augen funkelten im Licht der Fackeln. "Das Ritual kann beginnen." Holmes und Watson tauschten einen Blick. Sie wussten, dass sie handeln mussten, bevor es zu spät war. "Halt!" rief Holmes, seine Stimme hallte durch den Raum. "Dieses Ritual wird nicht stattfinden." Die versammelten Gestalten drehten sich um, ihre Masken funkelten im Fackelschein. Moriarty lächelte kalt. "Ah, Sherlock Holmes. Ich wusste, dass Sie kommen würden. Und Sie haben sogar Dr. Watson mitgebracht. Wie voraussagbar." "Wir wissen, was Sie vorhaben, Moriarty," erwiderte Holmes, seine Stimme fest. "Wir werden nicht zulassen, dass Sie dieses Ritual durchführen." Moriarty lachte leise. "Sie verstehen nichts, Holmes. Dieses Ritual ist notwendig. Es wird die Macht freisetzen, die uns alle befreien wird." Holmes trat einen Schritt vor. "Macht um jeden Preis? Nein, Moriarty. Das werde ich nicht zulassen." In diesem Moment brach Chaos aus. Die Gestalten in den Roben stürzten sich auf Holmes und Watson, doch die beiden Männer waren vorbereitet. Holmes zog seinen Revolver und feuerte warnend in die Luft. Watson eilte ihm zur Seite, seine Pistole ebenfalls gezückt. "Zurück!" rief Watson, seine Stimme bebte vor Anspannung. "Wir werden nicht zulassen, dass Sie dieses Ritual durchführen!" Die Gestalten zögerten, doch Moriarty blieb unerschütterlich. "Sie können uns nicht aufhalten, Holmes. Das Ritual hat bereits begonnen." Holmes und Watson wussten, dass sie schnell handeln mussten. Sie drangen tiefer in den Raum ein, ihre Blicke auf den Altar gerichtet. Moriarty hatte recht – das Ritual hatte begonnen. Die Luft war erfüllt von einem unheimlichen Summen, und die Symbole auf dem Altar begannen zu leuchten. "Wir müssen es stoppen," rief Holmes über das Chaos hinweg. "Findet den Anführer!" Watson nickte und eilte an Holmes' Seite. Gemeinsam kämpften sie sich durch die Menge der Robengestalten, die sie angriffen. Holmes' Schüsse hallten durch den Raum, und Watson nutzte jede Gelegenheit, um den Angriffen auszuweichen. Plötzlich, inmitten des Durcheinanders, sah Holmes eine Gestalt, die sich vom Altar entfernt hatte. Es war Moriarty, der sich in eine Ecke zurückzog. Holmes erkannte, dass er der Schlüssel war. Wenn sie Moriarty stoppen konnten, könnte das Ritual unterbrochen werden. "Watson, zu mir!" rief Holmes, seine Stimme drängend. Watson folgte ihm, und gemeinsam drangen sie auf Moriarty ein. Der Professor versuchte zu fliehen, doch Holmes war schneller. Er packte Moriarty am Arm und riss ihn zurück. "Das Spiel ist aus, Moriarty." Moriarty kämpfte, doch Holmes' Griff war eisern. "Sie verstehen nichts, Holmes. Sie haben alles zerstört." In diesem Moment erloschen die Lichter auf dem Altar. Das unheimliche Summen verstummte, und die Luft wurde wieder klar. Das Ritual war unterbrochen. Holmes und Watson starrten auf den Altar, ihre Herzen rasten. Sie hatten es geschafft. Das Ritual war gestoppt. "Inspektor Lestrade wird sich um Sie kümmern, Moriarty," sagte Holmes kalt. "Ihr Spiel ist aus." Moriarty lachte bitter. "Sie wissen es noch nicht, Holmes. Sie haben nur den Anfang gesehen." In diesem Moment ertönte ein lautes Geräusch von der Tür. Inspektor Lestrade und seine Männer stürmten den Raum, ihre Waffen gezückt. Sie hatten das Kampfgeräusch gehört und waren gekommen, um zu helfen. "Professor Moriarty, Sie sind verhaftet," rief Lestrade, als er Moriarty in Holmes' Griff sah. "Für Ihre Rolle in diesem Ritual und Ihre anderen Verbrechen." Moriarty wurde abgeführt, seine Augen funkelten vor Hass. Holmes und Watson sahen ihm nach, ihre Herzen schwer von der Anstrengung und den Enthüllungen. "Wir haben es geschafft, Watson," sagte Holmes leise. "Das Ritual ist unterbrochen." Watson nickte, seine Hand zitterte noch von den Ereignissen. "Ja, Holmes. Aber Moriarty hatte recht. Wir wissen nicht, was als Nächstes kommt." Holmes sah ihn an, seine Augen ernst. "Das wissen wir nie, Watson. Aber solange wir zusammenarbeiten, können wir alles überwinden." Sie verließen die Ruine, die Nacht war nun klarer, der Nebel hatte sich gelichtet. Doch die Schatten blieben, ein Hinweis auf die Geheimnisse, die noch enthüllt werden mussten. Holmes und Watson kehrten nach Hause zurück, ihre Schritte schwer von den Ereignissen der Nacht. Doch sie wussten, dass ihre Arbeit noch nicht vorbei war. Der Kult war aufgelöst, Moriarty verhaftet, doch die Frage blieb: War der Kult wirklich zerstört, oder verbarg sich noch mehr dahinter? ## Epilog Die Tage nach der Unterbrechung des okkulten Rituals vergingen in einem Wirbel aus Berichtserstattung und Nachforschungen. Inspektor Lestrade, der sich um die Verhaftung von Professor Moriarty und die Auflösung des Kults gekümmert hatte, besuchte Holmes und Watson in ihrer Baker Street Wohnung. Die beiden Freunde saßen im gemütlichen Wohnzimmer, die Atmosphäre war schwer von den Ereignissen der letzten Wochen. "Meine Herren, ich muss Ihnen danken," begann Lestrade, seine Mütze in den Händen drehend. "Ohne Ihre Hilfe wären wir nie in der Lage gewesen, diesen Kult zu entlarven und zu zerstören." Holmes nickte leicht, seine Augen Ruhten auf den Flammen des Kamins. "Es war eine notwendige Aufgabe, Lestrade. Die Wahrheit muss immer ans Licht gebracht werden, egal wie düster sie auch sein mag." Watson, der neben ihm saß, nickte zustimmend. "Ja, und wir sind froh, dass wir dazu beitragen konnten." Lestrade lächelte schwach. "Ich werde Sie nicht länger aufhalten. Ich wollte nur persönlich meinen Dank aussprechen. Guten Abend, meine Herren." Nach Lestrades Abgang verfielen Holmes und Watson in ein nachdenkliches Schweigen. Holmes' Gedanken kreisten um die okkulten Schriften, die sie in der alten Bibliothek gefunden hatten. Er fragte sich, ob es noch mehr Geheimnisse gab, die sie entdecken mussten. "Holmes," begann Watson schließlich, "glaubst du, dass der Kult wirklich zerstört ist?" Holmes sah ihn an, seine Augen voller Ernst. "Ich hoffe es, Watson. Doch die Geschichte lehrt uns, dass das Böse oft in den Schatten lauert, bereit, wieder aufzutauchen. Wir müssen wachsam bleiben." Watson nickte. "Ja, das müssen wir." In den folgenden Wochen widmeten sich Holmes und Watson ihren alltäglichen Fällen, doch die Ereignisse rund um das vergessene Grab und den okkulten Kult ließen sie nicht los. Sie wussten, dass die Wahrheit manchmal düster und beunruhigend sein konnte, doch sie waren bereit, ihr ganzes Leben der Suche nach dieser Wahrheit zu widmen. Eines Abends, als sie in ihrem Wohnzimmer saßen und eine Tasse Tee genossen, bemerkten sie einen Brief auf dem Tisch. Holmes nahm ihn auf und öffnete ihn. Es war eine Nachricht von Lady Elizabeth Harrington. "Holmes, es scheint, dass Lady Harrington uns um Hilfe bittet," sagte Watson, der über Holmes' Schulter blickte. Holmes nickte. "Es scheint, dass unsere Reise noch nicht vorbei ist, Watson. Die Suche nach der Wahrheit kennt kein Ende." Und so, mit einem neuen Fall vor ihnen, bereiteten sich Sherlock Holmes und Dr. Watson auf das nächste Abenteuer vor, und mit ihm auf die unermüdliche Suche nach der Wahrheit in einer Welt, die oft düster und geheimnisvoll war.